Projekt an der Oberschule Langwedel

Langwedel - Ein Energieversorger stellt zwei Wochen lang einen großen Lkw mit Fahnen und allem Zipp und Zapp auf dem Schulhof ab. Was machen die da? Dürfen die das? Die dürfen das nicht nur, das EWE Energiemobil war sogar ausdrücklich eingeladen und die Mobil-Besatzungen gingen zwei Wochen lang ganz massiv in den Unterricht an der Langwedeler Oberschule am Goldbach.
„Energie macht Schule“ hat der Strom- und Gasversorger aus Oldenburger sein Programm überschrieben, bei dem gleich zwei Teams im Ewe-Verbreitungsgebiet unterwegs sind. „Wir sind eine Woche hier in Langwedel, das andere Team ist in Brandenburg“, erzählt Henning Lichtenstein von EWE.

„Erneuerbare Energien ist hier in Langwedel das große Thema, wir liefern quasi den Einstieg“, berichtet Lichtensteins Kollege Karl-Heinz Raczek.
„Das lässt sich alles ganz prima in den Unterricht integrieren“, findet der stellvertretende Schulleiter Derik Eicke. In Physik, in den Profilen Technik, Wirtschaft. „Für Erdkunde passt das auch“, meint Axel Mildenberger, Klassenlehrer der 10b. Was die EWE-Leute mitgebracht haben, kann man bei der Bearbeitung des Themas Klimawandel gut gebrauchen.
Allerdings wird bei der Zusammenarbeit mit den EWE-Teams beileibe nicht nur theoretisches Wissen vermitteln. Die Jugendlichen bauen, egal ob Mädchen oder Jungs, Mini-Windräder, Solarscooter, Solarbotte, Windmessgeräte oder Kurbelleuchten. „Stichwort Energieumwandlung“, sagt Henning Lichtenstein und schmunzelt: „Da geht ihnen dann ein Licht auf.“
Wer nun geglaubt hat, die jungen Leute bekommen fertige Bastelsätze vor die Nase, aus denen sie dann mal eben fix ihre Modelle bauen – denkste.
Zwei Wochen lang waren im Kunst- und Textil- sowie im PC-Raum in Haus B der Oberschule Werkzeuge aufgebaut, mit denen die Schüler sich die Teile für ihre Geräte selbst fertigten. Eine Einweisung und Rohlinge nebst Bauanleitung gab es an die Hand und dann galt die Devise: Nun legt mal los. Unter anderm mit dem Schneiden von Gewinden.
Klar, Raczek und Lichtenstein erklärten und halfen wenn es Not tat. „Aber gucken sie mal da: Die Schüler helfen sich untereinander. So ist das gedacht.“ Und wie sich das in einer richtigen Werkstatt gehört, kommt am Ende: Dreck wegmachen, aufräumen.
„Das geht schon in Richtung Berufsorientierung“, so Derik Eicke. „Und darum, dass auch die Mädchen sehen und merken: Ich kann das.“
Wenn das Modell dann fertig ist, funktioniert stellt sich ein weiterer Effekt ein, hat Karl-Heinz Raczek immer wieder beobachtet: „Die sind dann richtig stolz.“
Auch wenn das EWE-Mobil jetzt nach zwei Wochen aus Langwedel wieder verschwunden ist, wenn es nach dem Willen der Schulleitung geht, soll das Projekt wiederholt werden. Am liebsten hätte man die Oldenburger und ihr Programm alle zwei Jahre auf dem Hof. jw

(Quelle: VAZ vom 17.09.16)

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