Kurse der Langwedeler Oberschule begleiten Neubauphase mit Graffiti-Projekt

Langwedel - Mann, direkt warm ist das nicht. Der Wind pfeift um die Ecke. Aber nicht so laut, wie die Musikmaschine tönt. Man könnte sich jetzt ja doch fein in der Aula aufwärmen... Aber die Damen und Herren aus dem Jahrgang 8 der Oberschule am Goldbach wollen noch mal eben fertig streichen. „Die sind echt engagiert dabei“, findet Jan-Henning Götsche. Dabei ist gerade Unterricht. Kunstunterricht.

Der hat in diesem Jahr für den WPK (Wahlpflichtkurs) Kunst der Jahrgänge 7 und 8 das Thema „Graffiti“. Wer kriegt die ganze Farbe ab? Der Zaun rund um die Baustelle für die neue Oberschule. „Das ist ein riesiges Teil“, sagt der Bremer Graffiti-Künstler Sven Dankleff. Macht nix. Ist sogar gut. Mit Jan-Henning Götsche (von SoFa – die betreiben auch den Langwedeler Jugendtreff) war Dankleff schon bei etlichen großen Graffiti-Projekten am Start: in Daverden, Langwedel, Sebaldsbrück, Achim. Unter anderem.

„Ich bin hier mehr für die Unterstützung, das professionelle Knowhow zuständig“, erklärt Dankleff. Dazu gehörte auch, dass man mit den Jugendlichen und ihren Lehrern Roman Schell und Maike Blank die Köpfe zusammensteckte und ein Farbkonzept für die Grundierung des Zaunes ersann. Einfach so auf Holz sprayen hätte nämlich nicht geklappt.

Also bekam der Zaun jetzt seine Grundierung in gedeckten Grundfarben, quasi Regenbogenfarben in Pastell verpasst. Was für Motive auf den Zaunen kommen, steht noch gar nicht so genau fest. Da sind die jungen Künstler, Lehrer und Unterstützer noch in der Findungsphase.

Den Schulnamen wird man wiederfinden. Und etwas von dem, was hinter dem Bauzaun passiert, wie die neue Schule mal aussehen soll.

Das wird allerdings erst im Frühjahr passieren, für weitere Außenarbeiten ist es echt schon zu kalt. Über den Winter wird man an Entwürfen arbeiten, Sven Dankleff hat in sein Atelier nach Bremen eingeladen, damit die jungen Langwedeler mal gucken können, was überhaupt alles geht. Auf alle Fälle hat dieser Kunstunterricht schon Begehrlichkeiten bei anderen Oberschülern geweckt. „Wir wurden schon öfter gefragt: Können wir nicht auch mitmachen?“, erzählt Roman Schell. „Vielleicht können wir für ein Stück Zaun ja noch eine öffentliche Aktion organisieren“, überlegt Jan-Henning Götsche. J jw

(Quelle: Verdener Aller zeitung vom 10.11.2016)

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